Die Blutwurz oder (Potentilla erecta) ist ein Rosengewächs, sie wird landläufig auch Dilledapp, Durmentill, Natter(n)wurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger oder Tormentill genannt. Sie kann zwischen 5 - 50cm groß werden. Wild wachsend ist sie auf feuchten Wiesen, sonnigen Böschungen, in Magerrasen, an Waldrändern oder Heideflächen zu finden. Ihr markantes Kennzeichen sind die vier hervorstechenden gelben herzförmigen (Kron-) Blätter. Diese werden jeweils aber nur bis zu 1cm groß, sind also im Verhältnis zum restlichen Körper der Pflanze sehr klein. Sie keimt aus einem mehr stammigen Rhizom, welches im Durchschnitt 1 - 3cm im Durchmesser hat. Sie ist eine krautartige, leicht behaarte Staude. Ihre Wurzel ist knollenartig und bis zu 10cm lang und 3cm breit, welcher seitlich verzweigt ist. Aus ihrem eigentlichen Stengel wachsen aufrecht oder senkrecht mehrblättrige Blattachseln heraus, welche wiederum Blüten produzieren. Die Blätter der Blutwurz sind grün, behaart und in der Regel fünf blättrig im Kreis um den Stiel arrangiert. Blutwurz wird sie deshalb genannt, weil sie an den verholzen Innenseiten, bzw. Schnittflächen blutrot anläuft und aus ihren Anschnitt stellen ein blutroter Saft herausrinnt. Die Bezeichnung potentilla deutet darauf hin, dass die bereits im 16 Jahrhundert als „mächtige“ Heilpflanze betrachtet wurde. Sie blüht zwischen Mai und Oktober. Nach der Blütezeit entwickeln sich in der sich anschließenden Fruchtreife kleine Nussfrüchte. Diese enthalten dann hellbraune, leicht rundliche Samen, welche zur Verbreitung der Pflanze eingesetzt werden.
Hauptsächlich ist die Blutwurz in Europa ansässig und bevorzugt eher gemäßigtere Klimazonen. Das ist der Grund, warum sie in südlicheren Gefilden eher in Gebirgen ansässig wurde. In den deutschen Alpen wurde sie sogar in Höhen von 2200m gesichtet. Vereinzelt wurde sich auch schon in Nordamerika entdeckt, was aber ausschließlich auf eine Einschleppung zurückzuführen ist, ebenso wie in Grönland. Hier zu Lande bevorzugt sie Mischwälder, Heiden, Magerwiesen, auch mal Niedermoore, so lange der Boden mäßig super ist, fühlt sie sich wohl.
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Die Blutwurz ist eine sehr alte Heilpflanze. Erste Aufzeichnungen über ihre Nutzung in der Heilung von Kranken sind bereits in der Antike zu finden. Dabei werden ausschließlich der Wurzel Pflanze
diverse heilende Wirkungen nachgesagt.
Heute wird sie vor allem in der alternativen Medizin bei folgenden Krankheiten sehr gerne eingesetzt:
In der Antike wurde sie bei fast allen Krankheiten eingesetzt. Angefangen bei Symptomen der Pest, vorzeitigem einsetzten von Wehen, Wunden, Schwierigkeiten mit dem Harndrang, alles rund um Probleme mit den Augen und so weiter. Sie war also eine sehr vielseitig einsetzbare Pflanze. Heutzutage wird sie bei folgenden Krankheitsbildern normalerweise eingesetzt und ist auch in entsprechenden Medikamenten zu finden:
Die Blutwurz als Heilpflanze, ist wohl etwas hoch gegriffen, da im Grunde genommen vor allem ihre Wurzeln zur Herstellung von Medizin oder auch Phytomedizin, genutzt werden können. Die Rinde kann abgeschält auch zu Tee weiterverarbeitet werden. Andere Teile der Pflanze haben nachweislich keine medizinische Wirkung.
Die Blutwurz lies und lässt sich auch heute vielseitig einsetzen. Zu Beginn ihrer Erfolgsgeschichte wurde sie als Saft oder Tormentilltee aber auch als Bestandteil in Kuchen und Wein verabreicht. Die gute Hausfrau kochte auch ab und zu einen nahrhaften Blutwurz mit Sauerampfer. Das Einzige was sich davon bis heute gehalten hat, ist jedoch der Blutwurzlikör. Heutzutage wird ausschließlich das Rhizoma oder Radix Tormentillae, spricht die Wurzel verwendet.
Der Wurzel werden folgenden Eigenschaften zugesprochen:
Generell gilt, dass eine Anwendung von Blutwurz, 4 bis 6 Gramm am Tag nicht überschreiten und auch nicht länger als 2 Wochen am Stück angewendet werden sollte.
Im Allgemeinen wird die Blutwurz* vor allem mit heißem Wasser übergossen als Tee oder in Alkohol eingelegt als Tinktur oder Likör verabreicht. Um sie länger haltbar zu machen, empfiehlt es sich, die Wurzeln zu trocknen und mit einem Mörser zu zerkleinern. Auf diese Weise wird die Pflanze haltbar gemacht und kann auch später noch weiter verarbeitet werden. Näheres dazu ist den Rezepten unten zu entnehmen.
Generell kann die Haltbarkeit durch einfrieren oder trocknen verlängert werden. Wenn die Wurzel getrocknet wird, ist sie in einem Glas bis zu 1 Jahr haltbar.
In der Wurzel der Tormentill sind dabei vor allen Gerbstoffe (sog. Catechingerbstoffe) sowie Flavonoide und Triterpeneenthalten. Gerbstoffe können dabei einen Anteil von bis zu 22% ihrer Inhaltsstoffe ausmachen. Die Triterpene verfügen über cortisonähnliche Eigenschaften, was sie zu einem sehr guten Entzündungshemmer macht.
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Wichtige Inhaltsstoffe von Blutwurz sind:
Die Wirkungsweise dieser Stoffe sind:
Zahnfleischentzündungen, Schleimhautreizungen, Entzündungen und Schmerzen im Mund- und Rachenraum, Mandelentzündung, Magen- und Darmbeschwerden, Hämorrhoiden, Wundheilung, Verbrennungswunden, Reisekrankheit, Blähungen, Halsschmerzen, Angina, Kehlkopfentzündung (Heiserkeit), Zahnfleischentzündungen, Aphthen, Durchfall, Erbrechen, Magen-Darm-Grippe (Enteritis), Bluthochdruck, Krebsvorsorge, Blutzucker senkend, Rheuma, Fieber, Abwehrschwäche, Diabetes, Gicht.
Die Wurzel
September bis November
Tee, Tinktur, Likör, Saft
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Zunächst einmal muss die Wurzel ausgegraben und ausführlich gesäubert werden. Danach kann man sie entweder zum Trocknen aufhängen oder in frischer Form verwenden. Die getrockneten Wurzeln sind
dabei bis zu einem jähr haltbar.
Wer sie frisch nutzen will, muss die Wurzeln innerhalb eines Tages zerkleinern und mit dem Mörser zerstoßen. Danach kann der Tee daraus zubereitet werden.
Rezept für Blutwurztee:
Für eine Tasse Blutwurztee benötigt man 1 bis 1,5 Teelöffel Wurzelpulver. Diese dann ganz klassisch mit kochend heißem Wasser übergießen. Danach muss man ihn 8 - 10min ziehen lassen. Anschließend
kann er getrunken werden, es wird jedoch empfohlen ihn in kleinen Schlückchen zu genießen. Wenn man Mund- und Rachenschmerzen hat, dann genügt es, den Tee als Mundspülung zu verwenden, bzw. damit
zu gurgeln. Er kann aber auch in einen Zerstäuber gefüllt werden und somit in den Rachen gesprüht werden. Heutzutage werden aus der Blutwurz hauptsächlich drei Dinge hergestellt,
Blutwurztinktur, Blutwurztee und Blutwurzwein.
Zutaten für 1 Liter Blutwurz Likör:
1. Blutwurzel kleinschneiden, bzw. den getrockneten bereits geschnittenen Blutwurz in ein Glas mit Schraubverschluss geben.
2. Kandiszucker
und Sultaninen*, bzw.
Wacholderbeeren* ergänzen.
3. Das Glas mit
Alkohol* auffüllen, so dass alle Zutaten mit diesem vollständig bedeckt sind.
4. Das Glas gründlich verschließen und anschließend an einem kühlen, dunklen Ort lagern.
5. Zu guter letzt noch 6 Wochen warten. Anschließend ist der Likör fertig gereift. Nun muss er noch durch ein Sieb abgeseiht und in eine saubere Flasche umgefüllt werden. Jetzt muss man nur noch
entscheiden, ob man ihn nun selbst trinken oder verschenken möchte.
Die Tinktur, kann wie bereits erwähnt zur Bekämpfung von hartnäckigen Durchfallerkrankungen oder als Mundspülung verwendet werden. Auf Grund ihrer Herstellung, sollte sie jedoch ausschließlich von Erwachsenen und nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit konsumiert werden.
Zutaten für Blutwurz Tinktur:
1. Zunächst einmal ein Schraubglas zu einem Drittel mit der Blutwurz befüllen. Diese hat man entweder im Frühjahr selbst geerntet oder kauft sie in der Apotheke. Selbstgeerntet, besitzt sie
jedoch die größt mögliche heilende Wirkung.
2. Das restliche Glas mit dem Alkohol auffüllen. Dann schwenken, maximal leicht schütteln.
3. Das gefüllte Glas dann zwischen 3 Tagen und 3 Wochen, je nach dem wie stark die Tinktur werden soll, auf einem lichtdurchfluteten Fensterbrett stehen lassen. Achtung, bitte nicht in die pralle
Sonne stellen. Das Licht fungiert lediglich als Katalysator.
4. Das Glas kann nun 1 mal täglich geschüttelt werden.
5. Die Mixtur anschließend in die Flasche filtern.
Je nach dem, wie stark die Tinktur nun sein soll, kann sie mit Trinkwasser auf 38% verdünnt werden. Eine stärkere Verdünnung wird an diese Stelle nicht empfohlen, da die Blutwurztinktur sonst
ihre Wirkung verliert.
Die Blutwurztinktur nun an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort lagern.
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