Violette Farben bis zum Horizont, ein besinnlich betörender Duft und die Lust auf eine Reise in den Süden Frankreichs – das alles wird mit Lavendel verbunden. Doch der Echte Lavendel besticht nicht nur durch seine leuchtende Farbe, die Pflanze ist nicht ohne Grund zur Heilpflanze des Jahres 2008 gekürt worden in Deutschland. In ihr stecken ungeahnte Kräfte und Wirkungen, die bei unterschiedlichen Erkrankungen und Leiden helfen können.
Der Echte Lavendel, der zur Familie der Lippenblütler zählt, hat einen Stiel, der sich knapp über der Erde in viele vereinzelte Äste verzweigt, die gerade nach oben wachsen. Sein Blattwerk ist schmal und langzettlich, es weist eine graue filzige Behaarung auf und wird gen Sonne grüner. An den bis zu 60 cm hohen Stielen sprießen die violetten Blüten hervor, die an Ähren erinnern und geben der Pflanze ihr unverwechselbares Äußeres.
Lavendel wird bereits in den Schriften der Bibel erwähnt und diente in einer Tinktur zur Salbung von Personen Maria Magdalena und Jesus. Er wurde vor allem im
Mittelalter verkauft. Hildegard von Bingen sagte über den Lavendel: „wenn ein Mensch, der viele Läuse hat, oft am Lavendel riecht, sterben die Läuse an ihm. Und sein Duft macht die Augen klar,
weil er die Kraft sehr starker und auch die Nützlichkeit sehr bitterer Spezereien in sich hat, und daher fesselt er viele üble Dinge“.
In Zeiten der großen Pestepidemien haben die Menschen sich mit Kräutertinkturen der violetten Pflanze den Körper eingerieben und sie getrunken, da sie vor allem im
Süden Frankreichs an seine Wirkung glaubten. Bei Soldaten wurde er sogar zu Desinfektion von Wunden eingesetzt. Außerdem sollte er wie viele andere
Heilkräuter auch vor bösen Geistern schützen, wenn man ihn um das Haus pflanzt. Noch heute wird er zu Rosen beigepflanzt, da sie farblich gut harmonieren und da er das Ungeziefer fernhält.
An einem geschützten Standort ist der Lavendel winterhart, bevorzugt im Sommer sonnige Plätze und möchte auf steinigem kalthaltigem Untergrund stehen. Um sich ideal auszudehnen zu können benötigen die Pflanzen einen Abstand von bis zu 30 cm, da sie stark verästeln kann und sich in der Breite ausdehnt. Früher vorwiegend in der Provence zu finden, gibt es den echten Lavendel bereits in nördlichen Gebieten.
Lavendel hat in den frühen Morgenstunden die höchste Konzentration an Wirkstoffen, bevor sich die Blüte nach der Nacht vollständig öffnet sollten die Lavendelpflücker in den Monaten Juni bis September zur Tat schreiten.
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Die ätherischen Öle setzen ihre Heilwirkung im Körper frei, indem sie zum Beispiel die Ausschüttung von Serotonin fördern. Serotonin ist als Neurotransmitter verantwortlich, dass Informationen zwischen den einzelnen Nervenzellen weitergegeben werden. Sollte es zu einer geringen Konzentration von Serotonin kommen, dann können Symptome wie Kopfschmerzen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Bei einer erhöhten Konzentration beeinflusst es Veränderungen in den Blutgefäßen, im Darm, den Bronchien und unterstützt die Blutgerinnung. Es konnte in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden, dass Lavendel sedativ wirkt, dies wird auf den Inhaltsstoff Linalool zurückgeführt. Dadurch helfen Lavendelöle bei Schlafstörungen und können zur Muskelentspannung führen. Wenn Lavendel oral eingenommen wird dann kann er zu Übelkeit und Sodbrennen führen, vor allem wenn Lavendelöl pur getrunken wird.
Da das Kraut das Nervensystem beeinflusst, führt es zu vielseitigen Wirkungen und wird bei Unruhezuständen, Ängsten und Kopfschmerzen eingesetzt. Es wirkt krampflösend, schmerzstillend und desinfizierend, der Blutdruck wird normalisiert und entspannt sich. Wie schon Hildegard von Bingen wusste hilft es bei Milben und Läusen. Zudem kann Lavendel effektiv eingesetzt werden bei Haut- und Nagelpilzen. Auch bei Hauterkrankungen kann es Linderung verschaffen und beruhigend wirken.
Die Zweige des Lavendel können in Kombination mit Rosmarin und Thymian in der Küche gut zu Fleischgerichten schmecken. Die getrockneten und kleingeschnittenen Blätter des Krautes passen am Besten zu Käsegerichten, vor allem zu Ziegenkäse. Die Blüten hingegen werden gerne getrocknet und in kleine Säckchen gefüllt, um den Duft zu bewahren.
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Lavendel kann in unterschiedlicher Form angewandt werden, als Öl oder in Gerichten kann es sein volles Aroma entfalten. Je nach der Art der Pflanzenbestandteile gibt es unterschiedliche Formen der Verwendung. So werden die Blüten vorwiegend getrocknet und wegen des starken unverwechselbaren Duftes wird Lavendel gerne in Kosmetikprodukten beigemengt. Alle Bestandteile wie Zweige, Blätter und Blüten können herzhafte und süße Gerichte verfeinern. So ist der Markt sehr vielfältig und es gibt Lavendelhonig, Lavendelöle und sogar Lavendeleis. Auch als Heilmittel gibt es ihn als Badezusätze und als Lavendeltee oder Lavendelschnaps.
In der Regel werden die Blüten getrocknet verwendet um aus ihnen kleine Lavendelkissen zu nähen zur Beruhigung der Nerven. Für Kosmetikprodukte werden die ätherischen Öle gewonnen und nur einzelne Aromen und Inhaltsstoffe verwendet. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung findet man extrahierte Inhaltsstoffe des echten Lavendel in Salben und Cremes. Für ein Lavendelbad werden ca. 50 g der Blüten mit einem Liter kochendem Wasser übergossen und nach einer Viertelstunde kann das Lavendelwasser in die bereits gefüllte Badewanne gegossen werden.
Wer die bereits gepflückten Pflanzen für eine spätere Verwendung aufbewahren möchte, der bindet nach dem schneiden den Lavendel zu kleinen Sträußen und hängt ihn mit den Blüten nach unten an einer Schnur auf bis er vollständig trocken ist. Später können die einzelnen Bestandteile getrennt werden je nach Verwendungsart oder die kleinen Sträußchen werden zur Dekoration verwendet, da der typische violette Farbton erhalten bleibt.
Der echte Lavendel enthält viele Inhaltsstoffe vor allem bis zu 40 ätherische Öle, die sich abhängig vom Standort in der Pflanze bilden können. So gibt es das oben erwähnte Linalool, welches sedativ wirkt. Campher fördert als ätherisches Öl die Durchblutung und löst Schleim in den Atemwegen. Aufgrund seiner desinfizierenden Wirkung wird in der Zahnmedizin zur Wunddesinfektion benutzt. Eine entzündungshemmende Wirkung haben außerdem die Gerbstoffe, die im Lavendel enthalten sind. Die Inhaltsstoffe zu denen noch Cumarine, Flavonoide und Cineol gehören, sie wirken einzeln und im Zusammenspiel antibakteriell, schleimlösend und krampflösend.
Es gibt die Möglichkeit Lavendel im späten Sommer oder im Frühjahr zu vermehren. Letzteres hat den Vorteil, dass die Pflanzen nicht in jungen Zeiten den Winter erleben müssen und erstmal kräftig werden. Für eine effektive Vermehrung werden einige Äste abgeschnitten, möglichst ohne Blüten und die Blätter unten abgetrennt. Nun sind die Stecklinge bereit in die Anzuchterde gesteckt zu werden, dafür eignet sich eine kleine Schale mit entsprechender Erde. Damit der Boden locker ist, kann Sand zur Erde gemischt werden. Die senkrecht in der Erde steckenden Lavendelstecklinge sollte mit einer Sprühflasche benässt werden und anschließend mit einer Folie abgedeckt werden. Wenn sich die ersten Wurzeln bilden, können die jungen Pflänzchen in Töpfe umgesetzt werden, dabei ist es wichtig, dass sie an einem frostfreien und hellen Standort stehen um gut zu gedeihen. Um einen schön geformten Lavendelbusch zu erhalten können die neuen Triebe mehrfach beschnitten werden um sie zu formen.
Viele Pflanzen aus dem Supermarkt oder Baumarkt sind oft überdüngt und überleben daher meistens nur eine Saison. Daher sollte der Lavendel um länger zu halten aus Samen gezogen werden. Düngen ist nur einmal jährlich notwendig und nur mit Kompost oder leichtem Dünger. Im Winter sollte Lavendel, wenn er draußen bleibt, an einem geschützten Standort stehen und nicht zu hohen Minustemperaturen ausgesetzt sein. Die Pflanzen gehen bei zu viel Wasserversorgung schnell ein oder es bildet sich Fäule in der Erde. Wenn der Boden trocken gehalten wird, fühlen sie sich wohl und können ein paar Tage in Trockenheit überleben. Es sollte erst gegossen werden, wenn der Boden sehr trocken ist.
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Wichtige Inhaltsstoffe von Lavendel sind:
Die Wirkungsweise dieser Stoffe sind:
Lavendel hilft bei Asthma, Augenringe, Erschöpfungszustände, Herzbeschwerden, Bluthochdruck, Husten, Kreislaufschwäche, Magenkrämpfe, Migräne, Nervosität, Nervenschwäche, Neuralgien, Rheumatische Schmerzen, Schlaflosigkeit, Spannungs-Kompfschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne, Wasseransammlungen, Entzündete Wunden, Gesichtsrose, Erysipel, Gürtelrose.
Die Blüten
Juli bis August
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Zutaten: 2 TL getrocknete Lavendelblüten, 200 ml kochendes Wasser
Die Blüten mit dem kochenden Wasser aufgießen und mindestens 8-10 min ziehen lassen vor dem Genuss. Bei Problemen mit dem
Einschlafen empfiehlt es sich einen Lavendeltee zuzubereiten oder wenn man vor einer Flugreise nervös wird, er beruhigt die Gedanken und kann bei Magenverstimmungen unterstützend wirken. Eine
Tasse reicht vollkommen, da er bei einer größeren Menge zu Reizungen der Magenwand führen kann.
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Zutaten: 30-40 g Lavendelblüten, 1 L Korn, 1 geschnittene Zitrone, 100 -150 g Rohrzucker
Die Zutaten in ein luftdicht verschließbares Gefäß geben und mit Korn übergießen, nun mindestens 6 Wochen ziehen lassen und danach absieben. Während der Zubereitung des Likör werden die wertvollen ätherischen Öle freigesetzt und können in Maßen getrunken Ängste lösen und den Schlaf fördern.
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Zutaten: 40% neutralen Alkohol, getrocknete Lavendelblüten
Die getrockneten Lavendelblüten mit dem hochprozentigen Alkohol bedecken und 3-4 Wochen luftdicht ohne Sonneneinstrahlung ziehen lassen. Anschließend sieben und
verwenden. Zur Stimmungsaufhellung bei depressiven Episoden helfen 20 – 30 Tropfen der Tinktur in Wasser verdünnt oral angewandt.
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Zutaten: 100 g getrocknete Lavendelblüten, 1 kg Zucker, 1 L Wasser, 1 geschnittene Zitrone
Die Zutaten miteinander vermischen und drei Tage ziehen lassen. Für Kinder, die unter Traurigkeit oder Ängsten leiden
empfiehlt sich ein Glas Lavendelsaft. Auch vor dem Schlafengehen entfaltet er seine Wirkung.
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